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Wieso du von Beginn an deine Klausuren ohne Hilfsmittel schreiben solltest!
I. Die klassische Klausursituation
Man befindet sich in der juristischen Examensvorbereitung oder aber in der Vorbereitung auf eine Klausur im Grundstudium. Selbstverständlich lernt man fleißig den neuen Stoff, doch dann wird dir eine Übungsklausur vorgesetzt, die ein Thema oder ein Rechtsgebiet behandelt, das du noch nicht so gut beherrschst? Nun stellst du dir vielleicht die Frage: Bringt es mir etwas, diese Klausur zu schreiben? Sollte ich mir wenigstens meine Lernunterlagen daneben legen oder ein Skript? Vielleicht stellst du dir diese Frage auch bereits bevor du die Klausurthemen gesehen hast, weil du dich grundsätzlich “noch nicht bereit” fühlst.
Und so sehe ich 👀 häufig Jurastudent:innen und auch Rechtsreferendar:innen vor einer Übungsklausur grübeln. Links und rechts neben der Klausur liegen Bücher und Skripten oder aber eigene Ordner und/oder Karteikarten. Natürlich sehe ich auch häufig, dass zu dem Handy gegriffen wird und ein bestimmtes “Problem” recherchiert wird oder aber man trifft eine Gruppe von Personen im Gang, die sich über die Klausurlösung unterhalten.
Hast du solche Situationen auch schon einmal erlebt? Oder hast du selbst schon einmal Klausuren mit Hilfsmitteln, welcher Art auch immer, geschrieben?
Keine Sorge! Grundsätzlich ist das nichts, wofür man sich schämen müsste. Aber ich zeige dir, wieso dich das nicht näher an dein Ziel bringen wird und wie du deutlich mehr aus jeder Übungsklausur herausholen kannst
II. Warum werden Klausuren mit Hilfsmitteln geschrieben?
Die Gründe, wieso Klausuren mit Hilfsmitteln geschrieben werden sind vielfältig, lassen sich aber letztlich zumeist auf einen Aspekt zurückführen: Angst.
Und das ist etwas total Nachvollziehbares. Es ist verständlich, dass du einen guten Eindruck bei deinem Korrektor oder der Korrektorin hinterlassen möchtest. Es ist verständlich, dass man sich von seiner besten Seite zeigen möchte. Es ist verständlich, dass man sich nicht der Situation aussetzen möchte, die Antworten in der Klausur nicht zu kennen. Es ist auch verständlich, dass man vor den Mitstudierenden nicht “blöd dastehen” möchte. Ich verstehe auch, dass man nicht von sich selbst enttäuscht sein möchte.
Natürlich gibt es noch viele weitere Gründe, die dazu führen, dass Klausuren mit Hilfsmitteln geschrieben werden, aber vielleicht erkennst du dich in der ein oder anderen Sache wieder?
III. Warum ist es nicht sinnvoll Klausuren mit Hilfsmitteln zu schreiben?
Fragen wir einmal andersherum:
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Was zum Henker passiert, wenn du eine Klausur ohne Hilfsmittel schreibst und sie in den Sand setzt?
Richtig. NICHTS. Du bekommst irgendwann diese Klausur korrigiert zurück und bist vielleicht durchgefallen. Und nun? Davon geht die Welt nicht unter. Genau dafür sind Übungsklausuren gedacht. ZUM ÜBEN! Du darfst ruhig gegen die Wand fahren und die ersten Klausuren in den Sand setzen. Nur so lernen wir. Aus Fehlern.
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Doch was bringt es dir, wenn du Klausuren mit Hilfsmitteln schreibst?
Richtig. Nicht viel. Vielleicht kann man argumentieren, dass man sich doch mit dem Rechtsgebiet auseinandergesetzt hat. Dass man trotzdem fünf Stunden an einer Klausur gearbeitet hat. Aber wenn man ganz offen und ehrlich mit sich selbst ist, ist der Nutzen einer solchen Klausur denkbar gering.
Denn du wirst nie erfahren, welche Note du tatsächlich gehab hättest, wenn du dein eigenes Wissen angewandt hättest. Du wirst nie wissen, welche Fehler du gemacht hättest und welche Dinge dir vielleicht richtig gut gelungen wären. Viellicht hast du es auch schon einmal erlebt, dass du eine Klausur mit Hilfsmitteln geschrieben hast, eine gute Note zurückbekommen hast, dich aber nicht richtig freuen konntest? Das liegt schlicht daran, dass dich das Gefühl beschleicht, dass die Note nicht “echt” ist, nicht “verdient” ist. Diese Note spiegelt nicht deine tatsächlichen Leistungen ab. Und genau darum geht es aber bei Übungsklausuren.
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Was lässt du dir durch die Lappen gehen?
Wenn du Klausuren ohne Hilfsmittel schreibst, wirst du vielleicht zunächst schlechter abschneiden, als du dir gewünscht hast. Gleichwohl wirst du ganz schnell erkennen, wo deine Schwächen und Stärken liegen. Du wirst dich eingehend mit deinen Lösungen auseinandersetzen und deine Fehler genau analysieren, damit du sie künftig vermeiden kannst. Dir wird deine Tendenz aufgezeigt. Im Laufe deiner geschriebenen Klausuren wirst du eine echte, authentische Tendenz sehen können, wie deine Leistungsentwicklung aussieht. Du kannst dich wirklich richtig einschätzen. Du wirst viel mehr mit den Anmerkungen am Klausurrand anfangen können, weil du deine eigenen Gedanken in dieser Klausur eingebracht hast.
Und noch etwas: Viele meiner “Coachies” machen die Erfahrung, dass die Klausuren, die sie zwar ohne viel Wissen aber dafür ohne Hilfsmittel geschrieben haben tatsächlich besser benotet worden sind als solche, die mit Hilfsmitteln geschrieben worden sind. Wieso? Weil du die Zeit, die du mit recherchieren vertrödelst oder mit der Suche dieses einen Problems in deinen Karteikarten, dein Gehirn anstrengst und logische Überlegungen anstellst. Du darfst dir ruhig viel mehr zutrauen. Wenn du dich davon frei machst, was du alles wissen müsstest und einfach mal mit allgemeinem Menschenverstand an ein Problem herangehst, wirst du dich wundern, welche überzeugenden Argumente dir einfallen.
Ein weiter extrem wichtiger Punkt ist das Auseinandersetzen mit unbekannten Problemen. Wenn du stets Hilfsmittel zur Hand hast, wirst du dich nie oder kaum der Situation aussetzen, dass du ein Problem nicht kennst, ein Prüfungsschema nicht mehr weißt oder oder oder. Das ist allerdings unglaublich wichtig. Denn genau solche Situationen werden auf dich in der realen Examenssituation zukommen. Dich darf in dieser Situation nichts mehr schockieren. Du solltest dich mit dem sogenannten “Aufgeber-Moment” vertraut machen, also dem Moment, wenn man merkt, eine bestimmte Sache nicht zu können oder zu wissen. In diesem Moment möchten viele Kandidaten einfach aufgeben. Wenn man solche Situationen aber wieder und wieder durchlebt hat, weiß man irgendwann, dass man eben doch eine Lösung findet. Dass man einen Weg findet, egal, was da kommt. Ziel ist, dass sich bei die zum Ende der Examensvorbereitung folgende Einstellung breitmacht: “Egal, was das Prüfungsamt mir heute hier vorsetzt, ICH BEKOMME DAS HIN.” Diese Übungseffekte gehen dir allerdings durch die Lappen, wenn du Klausuren mit Hilfsmitteln schreibst.
Du siehst: Es hat einen erheblichen Nutzen, wenn du Klausuren von Beginn an ohne Hilfsmittel schreibst.
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Was passiert, wenn der Knoten einmal geplatzt ist?
Viele bereuen es, nicht bereits früher damit begonnen zu haben, Klausuren ohne Hilfsmittel zu schreiben. Wenn du einmal damit begonnen hast, Klausuren ohne Hilfsmittel zu schreiben, wirst du unglaublich stolz auf dich sein. Du wirst mit jeder Klausur selbstbewusster werden. Es wird irgendwann absolut normal sein, Klausuren ohne Hilfsmittel zu schreiben! Das sollte sein Ziel sein. Denn im Examen bist du auf dich allein gestellt. Kein Handy. Kein Buch. Kein Skript. Und es lohnt sich, in sich selbst zu investieren und in sein eigenes Klausur-Selbstbewusstsein. Investiere früh, und du wirst bald die Früchte ernten können.
IV. Wie kann man sich davon abhalten, zu Hilfsmitteln zu greifen?
Wie kann man sich nun davon abhalten, zu Hilfsmitteln zu greifen? Hat man sich einmal etwas angewöhnt, ist es schwer, sich solche ungeliebten Angewohnheiten wieder abzutrainieren.
Dennoch lohnt sich hier die Anstrengung!
In den meisten Fällen helfen hier zwei Dinge:
- Das richtige Mindset
- Ein Accoutability Partner
1. Das richtige Mindset entwickeln
Bevor du das nächste Mal eine Klausur schreibst, notiere dir bitte Antworten auf die folgenden Fragen:
- Warum möchte ich keine Hilfsmittel mehr verwenden?
- Wäre ich stolz auf mich, wenn ich die Klausur ohne Hilfsmittel schreibe?
- Welcher Person möchte ich davon erzählen, wenn ich die Klausur ohne Hilfsmittel geschrieben habe?
Oder sage dir dir folgenden Dinge:
- Jede Klausur, die ich ohne Hilfsmittel schreibe, bringt mich in meiner Examensvorbereitung einen Schritt nach vorn.
- Ich werde heute stolz auf mich sein, weil ich die Klausur eigenständig geschrieben habe.
- Ich werde keine Hilfsmittel mehr verwenden, denn ich möchte mich nicht selbst täuschen, sondern das Beste aus meiner Examensvorbereitung herausholen.
Natürlich steht es dir ganz frei, noch weitere Fragen oder Phrasen zu entwickeln. Es würde mich interessieren, was dich dazu motivieren würde, deine Klausuren eigenständig zu schreiben. Schreibe es doch gerne mal hier unter den Blog in die Kommentare
2. Der Accountability-Partner
Die Wirkung eines Accountability Partners sollte niemals unterschätzt werden. Bei meinen Coachies bin ich das. Für dich kann das die StudyStunner Academy Community sein. Bist du schon Mitglied?
Falls nicht, kannst du Mitglied werden, indem du dich bei meinem Newsletter anmeldest. Dort findest du in jedem Newsletter einen Link, durch den du zur Community beitreten kannst. Schreibe in die Community dein Ziel, wann du eine Klausur ohne Hilfsmittel schreiben möchtest und informiere uns, wenn du es geschafft hast! Ich und viele andere Mitglieder der Community werden sicher deinen Erfolg mit dir zusammen feiern.
V. Du kannst mehr, als du denkst
Eine Anmerkung zum Schluss. Wenn du dich aktuell in der Lage befindest, dass du noch keine Klausuren ohne Hilfsmittel schreibst, gräme dich nicht. Das ist okay. Das wichtige ist, dass du dich nun damit auseinandersetzt, wieso ein anderer Weg vielleicht effektiver sein könnte. Dass du es beim nächsten Mal versuchst und dich selbständig durchkämpfst. DU KANNST MEHR, ALS DU DENKST! Und auch, wenn DU gerade noch nicht an dich glaubst, ICH TUE ES!! Ich bin mir sicher, dass du dahin kommen wirst, deine Klausuren ganz selbständig zu schreiben! Nicht aufgeben!
VI. Packe das Thema gemeinsam mit anderen an
Wenn du das Thema Klausuren und vor allem Klausurtaktik anpacken möchtest, dann schau dir doch gerne dazu den Tageskurs von StudyStunner® an. Du lernst in diesem Kurs ein neues System zur Klausurbearbeitung und vor allem wie du deine Klausursachverhalte erschöpfend auswertest, wie man eine effektive Lösungsskizze erstellt und worauf es bei der Reinschrift ankommt, wenn man überzeugen möchte.
Ich würde mich freuen, wenn ich dich in dem nächsten Kurs dabei habe!
Hier geht’s zum Kurs: Klausurtaktik für das erste Staatsexamen
Hier geht’s zum Kurs : Klausurtaktik für das zweite Staatsexamen
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