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Eine Erfolgsgeschichte – Sarah
Ich darf mit dir heute die Erfolgsgeschichte von Sarah teilen. Ich kann euch nur darum bitten, ihre Geschichte bis zum Ende zu lesen. Sarah’s Geschichte ist auf ihre Weise einzigartig und inspirierend. Sarah durfte im Rahmen unserer Zusammenarbeit mehr und mehr erkennen, wer sie eigentlich ist und was sie zu bieten hat. Ich durfte ihr zusehen, wie sich immer aufrechter zeigte. Ich durfte ihr zusehen, wie sie mehr und mehr von innen heraus strahlt. Ich durfte zusehen, wie sie lernte, an sich zu glauben. Ich durfte zusehen, wie sie sich durchgebissen hat und jeden Hindernissen entgegentrat. Ich stelle sie mir vor, wie eine Schildmaid der nordischen Mythologie. Ich sehe sie, wie sie sich ausgerüstet hat mit Schild und Rüstung und kämpft. Egal, was sich ihr entgegengestellt hat, sie hat weiter gemacht. Das allein ist eine unglaubliche Leistung. Den Mut und die Kraft aufzubringen, immer wieder das Schild vom Boden aufzuheben, ist schwer. Und nun hat sie es geschafft! Sie ist Volljuristin. Sie hat es geschafft und darf dieses Kapitel nun zuschlagen. Sie darf ein Neues beginnen und mit ihrer ganz eigenen Tinte schreiben. Und das bedeutet nicht, dass sie ihre Rüstung und ihr Schild ablegt. Es bedeutet, dass sie sich in ihrer Rüstung zu bewegen weiß. Sie weiß, dass sie kämpfen kann und es wieder tun wird, wenn es nötig ist. Sie weiß heute, dass eine Kämpferin in ihr steckt. Und ich bin dankbar, dass ich diesen Weg an ihrer Seite gehen durfte.
Und nun zu dem ersten Teil ihrer Geschichte:
Teil 1: 14 Jahre und ca. 5 Monate – solang ist es her.
Vor 14 Jahren und ca. 5 Monaten begann mein Weg in der Jura-Welt. Was damals meine Vorstellungen von diesem Weg waren, kann ich gar nicht mehr so genau sagen. Für jeden Studenten, der am Anfang seiner Ausbildung steht, ist doch aber viel Vorfreude, Neugier, Eifer und Optimismus im Spiel. Und so war es sicher auch bei mir. Wenn ich heute zurückblicke, sehe ich einen Weg, der definitiv aus sehr vielen verschiedenen Steinen und anderen Materialien gepflastert wurde. Das Studium war eine Herausforderung für mich. Sooo oft habe ich gedacht, dass ich nicht gut genug bin. Sooo oft habe ich auch von außen zu hören bekommen, dass es vielleicht doch einfach nicht das Richtige für mich ist und dennoch habe ich weitergemacht. Heute kann ich sagen, dass ich nie „nicht gut genug“ war. Ich habe einfach mein „anderes Leben“ nie zurückstellen wollen. Der andere große Baustein in meinem Leben sind die Pferde. Ich hatte immer ein eigenes, auch während des Studiums und ich wollte auch dabei sportlich nie den Faden verlieren. Also habe ich neben dem Studium sehr (!!) viel Zeit im Reitstall verbracht. Ich habe dort geholfen und wurde dafür gefördert und als wäre das nicht alles schon zeitfüllend genug, habe ich auch immer während des Studiums gearbeitet.
Als ich letztlich alle Scheine bestanden hatte inklusive des Schwerpunkts, ging es an die Examensvorbereitung. Der Freiversuch war schon lang verstrichen. Den Zeitdruck, den ich dann bekam, war wieder einmal der von außen: „Wann bist du denn jetzt endlich fertig?“, „Wann willst du denn endlich die Prüfungen schreiben?“ und auch nonverbale Dinge hatten Einfluss – die ersten Freunde gründeten eine Familie, bauten ein Haus oder fassten einfach richtig Fuß im Job. Irgendwann habe ich mich dann dazu – bewegen lassen -, mich für die Prüfungen anzumelden; Ergebnis: durchgefallen.
Erkenntnis: wenn ich mich ordentlich vorbereite, schaffe ich das auf jeden Fall – kein Problem. So cool blieb ich natürlich nicht unmittelbar vor den Klausuren. Fällt man durch den zweiten Versuch, ist alles, was man hat, das Abiturzeugnis – great. Aber was blieb, war definitiv das Wissen und der Glaube daran, das schaffen zu können. Ich holte mir Hilfe von außerhalb. Damals noch nicht bei Isabelle, sondern bei einer wirklich auch ganz ganz tollen Mentorin, die so so vielmehr war als nur eine junge Frau, die einem den ganzen Jura-Stoff nochmal näher bringt. Sie glaubte an mich und gab mir das Gefühl, dass es gut ist, was ich mache. Ich bereitete mich noch einmal ein Jahr lang darauf vor. Vor den Prüfungen ging es mir wirklich schlecht, ich habe nichts mehr gegessen, dafür aber regelmäßig geheult. Trotzdem biss ich die Zähne zusammen, hielt meinen Mut und meine Erkenntnisse oben und schrieb in diese Klausuren alles, was ich hatte. Ich weiß noch ganz genau, wie ich da saß und dachte: egal, was hier rauskommt, du sitzt jetzt hier und schreibst um dein Leben, denn am Ende zählt nur dieser eine Moment. Das ist eine Erkenntnis, die mich die nächsten Jahre weiter begleiten sollte. Am Ende ist es egal, wer was von außen an einen heran trägt. Egal, ob Freunde und auch die eigene Familie andere Vorstellungen haben, von dem – wie es sein sollte -, denn jeder muss sein eigenes Päckchen tragen. Ich bestand den Zweitversuch mit Noten bis zu 11 Punkten.
Ich war stolz wie sonst was, aber währenddessen ich diese Zeilen hier schreibe und diese Momente Revue passieren lasse, wird mir klar, dass ich nicht in erster Linie auf meine juristische Leistung stolz war, sondern auf mich als Mensch. Sich den kritischen Stimmen zum Trotz hinzusetzen, weiterzumachen und sich nicht beirren zu lassen, ist in allererste Linie eine Lektion für’s Leben und nicht nur für’s Jura-Studium.
Teil 2: 14 Jahre und ca. 5 Monate – solang ist es her.
Nach dem ich diesen Teil endlich und viel erfolgreicher als ich es mir nach dem 1. Versuch vorstellen konnte, abgeschlossen hatte, war für mich klar, dass ich das Referendariat noch durchlaufen möchte. Da das noch nicht allzu lang her ist, kann ich auch noch ziemlich genau sagen, was meine Vorstellungen von diesem neuen Kapitel waren: „cool, endlich praktisch arbeiten“, „das wird viel lockerer als das Studium, schließlich habe ich ja nun schon einen Abschluss, mit dem ich zur Not arbeiten gehen könnte“ – bei meinem Ego war der zweite Gedanke aber nicht angekommen. Ich warf im Prinzip alles in diese Zeit, was ich hatte. Und auch das ist eine Erkenntnis, die mir gerade jetzt nochmal ganz deutlich wird, wenn ich zurückdenke. Wenn ich etwas mache, wenn ich etwas anfange, dann ist es dann das Richtige für mich, wenn ich 150% bereit bin zu geben. Das ist auf der einen Seite super cool und ganz ganz sicher ein großes Privileg – etwas zu haben, in das man alles steckt, was man hat. Es wird aber dann auch schnell zu einer Zerreißprobe, wenn man zwei oder sogar drei Sachen hat, bei denen man diese 150% geben will. Und so lief es am Ende auch. Eh ich mich versah, war mein innerer Ehrgeiz-Knopf gedrückt. Ich saß bis nachts am Schreibtisch, um morgens einen perfekten Urteilsentwurf, eine perfekte Anklageschrift, einen perfekten Schriftsatz abgeben zu können (perfekt gibt’s nicht, wir wissen alle, wie die Jura-Welt tickt). Ich saß vor allem bis nachts, weil ich auf einmal neben dem Referendariat zwei coole Job-Angebote bekam, die ich nicht ausschlagen wollte und in denen ich NATÜRLICH auch 150% geben wollte, ganz zu schweigen von dem Hobby, das mehr als nur nebenher auch noch laufen sollte. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich das alles zusammen geschafft habe. Ich gab wirklich gute praktische Arbeiten in den Stationen ab und konnte überall Noten im deutlich zweistelligen Bereich mit nach Hause nehmen. Die Jobs liefen gut, das Hobby auch. Überall gab es natürlich mal höhere Höhen und tiefere Tiefen. Was aber wirklich auf der Strecke blieb, waren die theoretischen Einheiten. Mir richtig intensiv das theoretische Wissen anzueignen, fand nicht allzu viel statt. Wann auch? Das alles ging so lang irgendwie gut bis dann ein Faktor dazu kam, den niemand kontrollieren kann: das Leben. Wir erlitten in kürzester Zeit so unglaublich viele familiäre Schicksalsschläge, dass ich nicht mehr wusste, wo oben und wo unten war. Ich flüchtete mich in alles, was mein Leben bis dahin mehr als zeitlich ausfüllte.
Schließlich kam die Zeit des Tauchens in der Anwaltsstation. Die wohl intensivste Lernzeit, die man im Referendariat hat. Ich saß an meinem Schreibtisch und habe vier Monate lang ca. 6-8 Stunden am Tag erfolgreich Löcher in die Luft gestarrt und währenddessen Netflix rauf und runter nebenbei laufen lassen, um bloß keine Stille ertragen zu müssen, denn ich konnte mit meinen Gedanken nicht allein sein. Ich habe in dieser Zeit das ein oder andere Mal darüber nachgedacht, das Referendariat zu unterbrechen. In meinem Bundesland muss man dafür mehrere Monate aussetzen. Das wollte ich nicht. Ich hatte für meine Wahlstation eine Zusage bekommen, auf die ich mich so sehr gefreut hatte, dass ich diesen Schritt nicht gegangen bin. Zudem war es wirklich eine der wenigen Sachen zu dieser Zeit, die mich oben hielten. Ich entschied mich also bewusst dazu, trotz viel zu wenig Wissen, in die Prüfungen zu gehen. Die nächsten drei Monate waren toll, ein Lichtblick. Schließlich kamen die Ergebnisse und erneut stand ich vor dem Wisch, der mir sagte, dass ich es nicht geschafft habe.
Wenn das passiert, wird man sofort in die AG gesteckt, die einen auf den Zweitversuch vorbereitet. Und mit „sofort“ meine ich „sofort“. Dienstag war der letzte Tag der Wahlstation, Mittwoch saß ich mit den Menschen in einem Raum, die das gleiche Schicksal teilten. Zunächst empfand ich das, was ich immer in Situationen, des scheinbaren Scheiterns empfinde: „alles klar, hier bin ich, was muss ich tun, damit das jetzt klappt? Ich bin bereit!“. Ich musste mir dann aber doch schnell eingestehen, dass alles in mir nach einer Pause schrie. Mein Körper machte nicht mehr mit, von mentaler Gesundheit konnte ich schon lang nicht mehr sprechen. Ich war eine ziemlich lange Zeit krankgeschrieben. Ich suchte nach jemanden, der mich unterstützt. Nicht auf juristischer, sondern auf mentaler Ebene, aber keine Chance.
Also versuchte ich, nach jedem Strohhalm zu greifen, der mir alles etwas leichter machen konnte und schließlich traf ich auf Isabelle. Ob man nun an Schicksal glaubt oder nicht, Fakt ist, dass ich Isabelle schon länger auf Instagram folgte, aber bis dahin überhaupt gar nicht bewusst. Ich hatte irgendwann mal auf „folgen“ geklickt, war schließlich eine Jura-Seite und es gab Tipps zum Lernen.
Warum auch immer, bin ich dann in dieser Zeit aber auf ihre Storys aufmerksam geworden und schrieb sie an. Ich buchte zwei oder drei ihrer Pakete und schließlich hatte ich das große Glück, in ihr Langzeit-Programm aufgenommen zu werden. Am Ende war es das, was ich für das Gefühl von „Aufstehen, Krone richten, weitermachen“ brauchte. Die wöchentlichen Tools gaben mir meine komplett verlorene Routine zurück und stärkten mein Selbstbewusstsein.
Von Woche zu Woche wurde der Blick auf meinen Weg wieder klarer. Isabelle war in dieser Zeit mehr als nur eine Jura-Mentorin, sie half mir vor allem mental wieder auf die Füße zu kommen. Ich konnte wieder an den AGs teilnehmen, die im Übrigen so viel besser waren als die der eigentlichen Ref-Zeit, was wirklich unglaublich schade ist und hoffentlich nicht der Normal- Fall. Schließlich standen die Prüfungen an und eh ich mich versah, kam der nächste Schicksalsschlag. Einer von denen, über die man sagen würde „hoffentlich passiert mir so eine Erfahrung im Leben nicht“. Der Klausurendurchgang war Geschichte (ohne dass er als offizieller Versuch gestrichen war) und alles drohte wieder zu zerbrechen. Dazu kamen Situationen zwischenmenschlicher Art, die ich wirklich niemandem wünsche. Und dennoch nahm ich, woher auch immer, die Kraft zusammen und ging kurz darauf in den nächsten Klausurendurchgang. Ich schrieb alle Klausuren und musste in dieser Zeit sehr oft an meinen Zweitversuch im ersten Examen denken. Wieder saß ich da und schrieb einfach alles auf, was ich hatte. Als die zwei Wochen vorbei waren, suchte ich mir, im Gegensatz zu den meisten anderen, einen Job. Man wird in dieser Zeit weiter vom bezahlt, hat aber keine Wahlstation mehr. Im Prinzip bekommt man Geld für‘s Warten. Da das aber einfach nicht meine Art ist, habe ich Bewerbungen geschrieben und einen tollen Job in einer Kanzlei bekommen. Ich verlor mich in der Arbeit in der Kanzlei, klar – 150%. Die Vorbereitung auf die mündliche lief zu dieser Zeit, ich kannte die Ergebnisse ja noch nicht, schleppend bis quasi gar nicht. Ich hatte mich dazu entschlossen, auch diesen Weg noch mit Isabelle zu gehen und zum Glück entschloss sie sich auch, ihn mit mir zu gehen. Aber ich kostete ihr in dieser Zeit sicher das ein oder andere graue Haar, denn die 150% fand ich zu dieser Zeit nirgendswo. Schließlich hatte ich noch eine unschöne Situation mit dem Prüfungsamt, der Herr entschuldigte sich zwar dafür und ich trug auch einfach keinerlei Schuld, Nerven kostete es aber dennoch. Ich glaube, ich hatte einfach keine Kraft mehr und dementsprechend auch kaum Motivation zum Lernen übrig. Dennoch versuchte Isabelle immer und immer wieder mich zu motivieren, zu stabilisieren und aufzurichten.
Und dann kam das Ergebnis, ich hatte tatsächlich bestanden. Klar war ich überglücklich, die 150% kamen aber erst in den letzten Tagen vor der mündlichen, die zum Glück so lief, dass ich am Ende auf zwei bestandene Staatsexamina zurückblicken kann.
Ich habe mich oft selbst gefragt, ob ich Dinge bereue. Natürlich hätte ich viele Sachen anders entscheiden können. Ich hätte so viele Sachen außerhalb der Jura-Bubble von mir stoßen können und bin ganz sicher, dass ich dann noch mehr Wissen hätte, noch bessere Noten geschrieben hätte und viel früher in das Berufsleben eingestiegen wäre. Ich wäre dann heute aber nicht der Mensch, der ich bin. Ich wüsste sicher nicht einmal ansatzweise, wie sehr ich in der Lage bin, mein ganzes Leben, das eben nicht nur aus Jura und Noten besteht, sondern aus so vielem anderen, wirklich zu leben. Wie sehr in der Lage bin, für etwas, für das ich wirklich echte Leidenschaft empfinde, zu kämpfen. Und ich hätte so viele wunderbare Menschen niemals getroffen und deshalb bereue ich einfach gar nichts. Wenn ich heute, am Ende dieses Ausbildungswegs, zurücksehe, dann sehe ich nicht die Sachen, die lang gedauert haben, die schwer waren oder die nicht sofort geklappt haben. Ich sehe einen Menschen, den ich echt gut leiden kann und dafür bin ich sehr dankbar!
Danke Isabelle, dass du mich nicht bemitleidet hast, sondern mir das Gefühl gegeben hast, dass es weitergehen kann und weitergehen wird und dass du mir nie das Gefühl gegeben hast, klein zu sein, sondern an mich geglaubt hast/an mich glaubst.
Sarah. Diese Nachricht geht an dich: Ich bin unermesslich stolz auf dich. Ich bin stolz, dass du mehr und mehr erkennst, wer du bist und was du dieser Welt zu geben hast. Ich bin stolz auf dich, weil du über dich hinausgewachsen bist. Ich bin stolz auf dich, weil du dich immer wieder durchgekämpft hast. Ich bin stolz auf dich, weil du stets selbstreflektiert warst und dich neu ausrichten konntest, wenn du gestolpert bist. Ich bin stolz auf dich, weil du langsam in dir siehst, was ich ab dem ersten Tag gesehen habe. Ich bin stolz auf dich, weil du dich selbst in Zeiten des Sturms nicht verloren hast. Ich bin jetzt schon stolz auf den weiteren Weg, den du gehen wirst. DANKE. Danke, dass ich einen kleinen Abschnitt deines Weges mit dir gehen und deine Entwicklung beobachten durfte. Danke, dass du mir wieder und wieder dein Vertrauen geschenkt hast. Ich bin stolz auf dich. Dich als Mensch und was du juristisch geleistet hast. Und nun ist es Zeit, ein neues Kapitel anzufangen! GO FOR IT!
PS: Erkennst du dich in dem ein oder anderen Gedanken wieder? Dann teile es doch mit mir und Sarah. Schreibe mir einfach, welche Gedanken du zu dem ersten Teil der Geschichte hast. Es wird Sarah viel bedeuten, wenn ich ihr eure Nachrichten weiterleite. Ich freue mich sehr auf den zweiten Teil ihrer Geschichte.
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