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Eine Erfolgsgeschichte – Doreen
Ja. Ich darf mit dir eine weitere Erfolgsgeschichte teilen. Eine Geschichte, von einer der Menschen, die ich über eine wirklich lange Zeit begleiten durfte. Über so lange Zeit haben wir in unseren festen Wochenterminen in jeder Woche die Köpfe zusammen gesteckt und immer wieder geprüft, wie wir dafür Sorgen können, dass Sie ihr volles Potenzial ausschöpfen kann. Und ich sage dir: sie hat Gas gegeben! Heute kann ich sagen, dass sie in jeder einzelnen Woche unserer Zusammenarbeit ihr absolut Bestes gegeben hat. Sie hat sämtliche Aufgaben umgesetzt und sich auf viele neue Dinge eingelassen. In jeder Woche haben wir gemeinsam reflektiert ihre Erfolge feiern, aber auch prüfen können, an welchen Punkten wir noch arbeiten können. Ganz zu Beginn haben wir gemeinsam ein Goalsetting durchgeführt, also gemeinsam Ziele entwickelt und Methoden, wie sie erreicht werden können. Und wie unglaublich ist es, heute, über ein Jahr später einen Blick in diese Unterlagen werfen zu können und zu sagen: DAS HABE ICH ALLES GESCHAFFT! ICH HABE MEIN ZIEL ERREICHT! Für mich ist es das schönste Gefühl, zu sehen, wie ihr eure Ziele erreicht und über euch hinauswachsen könnt und ich einen Teil dazu beitragen darf. Das hat sie geschafft. Sie allein. Es ist mir immer wichtig, dass all den Menschen klarzumachen, mit denen ich zusammenarbeite. Es ist am Ende deine Leistung. Dein Erfolg! Deine Arbeit! Das warst ganz allein du! Du hast das geschafft! Ich darf euch begleiten und unterstützen und helfen, wo ich kann, aber letztlich seid ihr es, die die Dinge umsetzt. Ihr seid es, die Tage um Tage am Schreibtisch sitzt. Ihr seid es, die in die Examensprüfungen gehen. Ihr seid MEINE SUPERHELDEN!
Und nun zu ihrer Geschichte:
„Für alle diejenigen, die sich denken: Nicht noch eine Story, bei der wieder jemand am Ende alles toll hinbekommen hat! Ich bin am Ende die Person, die weshalb auch immer am selbst gesetzten Ziel scheitern wird…
Das waren ziemlich genau auch meine Gedanken an manchen Sonntagen kurz vor meiner mündlichen Prüfung im 2. Staatsexamen. Mich hat es unheimlich gestresst, dass scheinbar jeder alles erreicht. Jetzt denken wahrscheinlich ein paar Leser: ja genau, sie meint zu wissen, wie es ist, wenn man sich ERNSTHAFTE Sorgen macht, Ziele nicht erreichen zu können. Ihr könnt es glauben oder nicht, aber ich hatte genau diese Gedanken und war (und bin es vielleicht noch) ein Paradebeispiel der Selbstzweifel. Also: vielleicht spreche ich euch in den kommenden Zeilen doch das ein oder andere Mal aus der Seele. Nun der Reihe nach: In den Studiengang Jura bin ich reingeschlittert. Ein Mädchen zwei Jahrgänge über mir begann in Münster ihr Jurastudium. Wir kannten uns flüchtig, aber ab dem Zeitpunkt wusste ich: es wird Jura in Münster. Gesagt, getan. Nach meinem Abitur ging es im Oktober 2015 los. Ich fand direkt zu Beginn gute Freunde, von denen einige bis jetzt einen großen Bestandteil meiner Freundesgruppe ausmachen. Die Zwischenprüfung lief, abgesehen von zwei Klausuren. Das Geheule war groß, als ich deshalb in die zweite Runde ging. So verkehrt war das aber gar nicht: manche Dinge werde ich nie wieder vergessen. Nach der Zwischenprüfung ging ich ins Repetitorium für das 1. Staatsexamen. Ich empfand die Zeit als äußerst belastend. Es war auch zum Teil selbst verschuldet, weil ich immer alles von A bis Z ohne Pause durchgezogen habe, Lernen, Sport, Freunde treffen, Probeklausuren und eins konnte ich sehr schlecht: Nein sagen. Klar gab es Highlights, aber ich war nervlich fix und fertig, hatte im Schlaf panische Attacken des Eingesperrtseins, es drehte sich alles in meinem Kopf, ich hatte über 4 kg und eine Dioptrien verloren. Ergebnis: ich war gut vorbereitet, aber körperlich heruntergewirtschaftet. Nach eineinhalb Jahren Vorbereitung schrieb ich die Klausuren und es war trotz allem Stress ein passables Ergebnis. Mit mündlicher Prüfung und einem guten Schwerpunkt überschritt ich tatsächlich auch noch die magischen 9 Punkte und kam den 10 Punkten das erste Mal nahe.
Manche denken sich jetzt: was hat sie denn für ein Problem?
Manche hören aber vielleicht an dieser Stelle das erste Mal ein „aber“. Es war März 2021, ich hatte ein gutes Examen, vor dem Referendariat an zwei Stellen gearbeitet, Freunde, Familie, einen Referendariatsplatz in Münster ergattert… aber das Ref stand vor mir wie eine unüberwindbare Mauer. Ich hatte nicht nur Respekt, ich hatte Angst vor dem, was kommt, dass es wieder wird wie im 1. Staatsexamen. Zudem fragte ich mich ständig: was wäre gewesen, wenn ich fitter gewesen wäre, wenn ich ruhiger gewesen wäre, wenn ich mehr auf mich geachtet hätte?
Wenn man einmal im Referendariat ist, dann läuft die Zeit. Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, habe ich von Beginn an mitgearbeitet, AGs vor- und nachbereitet, die Kapitel im Skript gelesen, habe Lernmaterialien erstellt und Probeklausuren geschrieben. Dabei empfand ich den Beginn jeder neuen Station als sehr aufregend, gepaart mit dem Gedanken: Ich schaffe das nie! Mit Blick auf die Rechtsanwaltsstation, die zunehmenden AGs und die herannahenden Klausuren sah ich mein Nervenkostüm wieder erheblich gefährdet. Und da tauchte plötzlich am 17.01.2022 ein Post von Isabelle bei Instagram auf, es sei ein Platz im Langzeit-Programm frei. Bis heute finde ich es äußerst überraschend, dass ich mich bei ihr gemeldet habe, da mir ein Alltag in geregelten Bahnen Halt gibt und meine Veränderungstoleranz in Stresssituationen bei eher 0% liegt. Bei unserem ersten Gespräch schilderte ich mein Problem: es ist niemals fehlender Fleiß oder der fehlende Wille zu Lernen, eher umgekehrt.
Ich mache zu viel, komme nicht mehr zur Ruhe und sehe am Ende den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Auf der Grundlage erarbeiteten wir Stück für Stück einen Lernalltag, der für 6 Wochentage alles beinhaltete: materielles Recht, Prozessrecht, AG vor- und nachbereiten, Privat AG vor- und nachbereiten, Wiederholungseinheiten, eine Probeklausur pro Woche mit Bearbeitung und Nachbereitung, Wochenendseminare, die Arbeit beim Rechtsanwalt, eine examenstaugliche Ernährung (Linsenchips und Katjes Tappsys sind immer noch guilty pleasures), ausreichend Zeit für Sport, Freunde und Familie und für mich. Sonntags war frei. Das habe ich von Beginn der Rechtsanwaltsstation bis zur mündlichen Prüfung durchgezogen mit klarer Kommunikation gegenüber anderen Personen. Die Stationsarbeit funktionierte, ich war in den AGs auf Stand, schrieb oft gute Noten in den Klausuren und verbrachte einige schöne Sommerabende mit Freunden, leckerem Essen und einem Glas Wein und die ein oder andere Partynacht. Objektiv betrachtet, rannte ich laut Isabelle gerne mal 10 Schritte vor, obwohl ich immer das Gefühl hatte, permanent zwei Schritte zurück zu liegen. Ich war niemals so richtig fertig mit dem Lernen. Isabelle versuchte immer wieder meinen Blickwinkel zu ändern und neben ganz viel Unterstützung gelegentlich kräftig auf die Produktivitätsbremse zu treten. Es gelang auch immer besser, weil ich bereit war Neues zu probieren und Veränderungen anzunehmen. Dennoch war es immer eine Freude mit angezogener Handbremse: aber was ist, wenn bisher alles nur Glück war? Wenn ich das Examen schreibe und dann kommt raus, dass ich es eigentlich nicht kann? Wenn all der Fleiß nichts bringt? Denn dann bin ich am Ende „nur“ fleißig aber nicht intelligent genug…
02.11.2022: Morgen geht es los. Ich war absolut vorbereitet und hatte bis hierhin alles getan, was in meiner Macht stand. Und das Verrückteste: aller Zweifel und Nervosität zum trotz, lag ich am Vorabend der 1. Klausur auf dem Sofa und dachte: warum bist du jetzt nicht nervöser, warum geht es dir nicht schlechter so wie im 1. Examen?
Es waren lange zwei Wochen. Ich habe mich nach jeder Klausur gefühlt, als sei ein Schredder über mich gefahren und fand eigentlich so ziemlich jede Klausur relativ ätzend. Dann hieß es Warten und hinein in die letzte Station. Ich hatte eine AG mit zwei Kollegen aus meinem Ref, die uns alle drei sehr antrieb. Okay, an dem Rosenmontag vor der Veröffentlichung der Liste mit den Nichtbestehenskennziffern hat auch nur noch ein spontaner Umtrunk geholfen, aber das gehört auch dazu. Kommt die Liste, wartet man auf den Brief mit den Noten. Es war zermürbend lang und dann sind die Noten plötzlich da. Innerhalb von 3 Sekunden wusste ich, du stehst kurz vor einem VB und ich habe gar nichts gefühlt. Ich war nur erleichtert, Gewissheit zu haben. Ich konnte nicht richtig damit umgehen. Gleichzeitig hat sich jeder in meiner Nähe unheimlich gefreut. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, es wird wieder stressig, es wird wieder anstrengend und ein Nervenkrieg. Ich glaube, es ist bis zu einem gewissen Grad nicht von Relevanz, wie gut Noten sind, es ist immer Druck, man will meistens ein bisschen besser werden oder jedenfalls nicht schlechter. Und wollte ich nicht eigentlich irgendwann mal ein zweistelliges 2. Examen…?
Vorabend mündliche Prüfung: ich war vorbereitet, hatte aber das Gefühl, ein riesiges Loch ist in meinem Kopf. Ich hatte noch die Frage eines Followers auf Isabelles Account im Kopf, ob jeder ihrer Teilnehmer des Programms ein VB schaffe und die Antwort lautete: nicht jeder möchte ein VB, aber die, die es wollen, haben es geschafft. Ich hätte heulen können, sollte ich die Erste sein, die es nicht bekommt?
Eine Freundin am Telefon sagte einen entscheidenden Satz an diesem Tag: Morgen früh ziehst du deinen Anzug an und das ist deine Rüstung! Und an dem Morgen der Prüfung war ich mehr als bereit. Ich hatte mich über Wochen auf diesen Tag getrimmt und konnte daher viel besser mit ihm umgehen als gedacht. Selbst die Musik auf dem Weg zum Justizministerium war geplant. Den Vortrag fand ich so lala, aber dann gab es kein Halten mehr. Es gibt Tage, an denen läuft es, und das war ein solcher Tag.
Mit einem zweistelligen Examen verlasse ich das Examensparkett. Nach einer ausgiebigen Feierei lag ich um halb drei nachts im Bett und dachte: scheinbar hatte Isabelle wohl doch öfter Recht…
Und für all diejenigen, die jetzt denken: war ja sowieso klar… Genau das denken vielleicht auch Personen über euch! Von außen betrachtet war ich eine Kandidatin, bei der alles immer wie am Schnürchen lief. Dass es überhaupt von außen so aussah, bedeutete bereits einen immensen Arbeitsaufwand und vor allem gnadenlose Ehrlichkeit mit mir selbst. Ohne viel Frust über Fehler und Verbesserungspotenzial im juristischen wie im mentalen Bereich wäre ich mit deutlich weniger Widerstandsfähigkeit und Nervenstärke ins 2. Examen gegangen. Während ich für das kämpfte, was ich wollte, hätte ich mich jedoch ein bisschen mehr über meine Erfolge freuen können. Es gibt nicht immer ein „aber“ und manchmal ist das eigene Gras mindestens so grün wie das von anderen. Und wer jetzt noch denkt: so viel Glück habe ich aber nicht… Ich bin der festen Überzeugung, dass man ein Quäntchen Glück braucht, aber man kann es bis zu einem gewissen Grad durch Vorbereitung und Nervenstärke im richtigen Moment herauf beschwören.“
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