Jura: Klausuren schreiben → Wie Du dich überwinden kannst, endlich damit anzufangen!

Welcher Jurastudent oder Referendar kennt es nicht: Man nimmt sich fest vor, nächste Woche mit dem Klausuren schreiben zu beginnen. Und letztlich kommt es leider doch nicht dazu, dass eine Klausur begonnen oder fertiggestellt wird. Aber wieso? Was sind die Ursachen und was kannst du tun, damit du endlich tust, was du dir vorgenommen hast und zum Meister des Schreibens von Klausuren wirst?

Ich möchte dir erklären, wieso es aus meiner Sicht dazu kommt und welche Strategien dir helfen, deine Ängste zu überwinden und Selbstbewusst mit dem Schreiben von juristischen Übungsklausuren zu beginnen. Bitte lies diesen Artikel vollständig. Am Ende werde ich dir 14 Tipps an die Hand geben, wie du dich überwinden kannst, mit dem Schreiben von Klausuren zu beginnen.

Inhalt dieses Artikels:

I. Die Panikmache

II. Die Ursachen

  1. Der Erwartungsdruck    2. Das Unbekannte

III. Klausursituationen

IV. So kannst du dich überwinden und Klausuren fertigstellen

V. Hat dir der Artikel gefallen?

I. Die Panikmache 😱


Jede/r Referendar:in, jede/r Jurastudent:in kennt die folgenden Aussagen: 🗣️

→ „Klausuren schreiben ist das A und O.“

→ „Ihr müsst ungefähr 80 Klausuren schreiben, um ein Prädikat zu erreichen.“

→ „Wer keine Klausuren schreibt wird durch das Examen fallen.“

Uns allen ist bewusst, dass Klausuren schreiben wichtig ist. Dass es uns helfen wird, dass wir dabei unglaublich viel lernen. Aber helfen solche Aussagen dabei, sich zu überwinden? Nein.

II. Die Ursachen ⁉️


Doch wie kommt es, dass sich die meisten nicht überwinden können, eine Klausur zu schreiben, fertigzustellen oder ohne Hilfsmittel zu schreiben?

1. Der Erwartungsdruck:

Höchstwahrscheinlich hast du Angst. Angst davor, kein perfektes Ergebnis zu erzielen, die Musterlösung nicht zu treffen oder deinen eigenen Erwartungen nicht gerecht zu werden. Angst davor, schwarz auf weiß eine “Bestätigung” dafür zu sehen, dass du nicht “gut genug” bist. Vielleicht machst du dir auch Gedanken darüber, was der Korrektor oder die Korrektorin über dich denken würde. Dass der Korrektor womöglich denkt: “Die/der kann ja wirklich gar nichts zustande bringen”; “Mein Gott, was ist das denn”; “Das ist einfach falsch”. Was du über dich denken könntest. Was deine Kolleg:innen über dich denken könnten.

2. Das Unbekannte:

Daneben steht die Angst vor Neuem und Unbekanntem. Diese Angst ist biologisch gesehen auch ganz natürlich. Der Mensch musste sich zu früheren Zeiten allerdings anderen, viel körperlicheren Gefahren stellen als heute. Heutzutage sind es weniger körperliche, sondern vielmehr geistige Gefahren, die der Mensch bewältigen muss, die sich möglicherweise körperlich auswirken. Ein Umstand bleibt aber gleich: DAS UNBEKANNTE – “GEFÄHRLICHE NEUE”. Naturgemäß möchte man sich vor Dingen “verstecken”, die man nicht kennt. Man möchte Situationen meiden, in denen man die vermeintlichen erforderlichen Fähigkeiten nicht besitzt, um die Situation “im Griff” zu haben.

Ist die Situation nicht ähnlich? Müssen wir uns in der Situation, in der wir eine Übungsklausur schreiben nicht genau dieser Gefahr stellen auf Unbekanntes zu stoßen? Ist es nicht genau solch eine Situation, in der wir uns nicht in der Lage und fähig sehen, diese zu bewältigen? Haben wir nicht auch hier den Drang, zunächst einmal wegzulaufen?

III. Klausursituationen ✍🏻

Führen wir uns einmal die verschiedenen Situationen vor Augen. 👀

1. Du hast noch keine Klausur geschrieben 🙅🏻‍♀️

Befindest du dich in genau dieser Situation? Du hast dir noch keine Klausur vorgeknöpft?

Dann meidest du die unangenehme Situation des Schreibens von Klausuren noch völlig. Vielleicht “willst” du damit anfangen erwischst dich aber möglicherweise bei folgenden Gedanken: “Ich habe aktuell noch nicht genug wissen, um eine Klausur zu schreiben”; “Nächste Woche fange ich an”; “Ich habe noch keine Zeit, um 5 Stunden eine Klausur zu schreiben”; “Ich habe das Gebiet noch nicht wiederholt oder gelernt”; “Ich bin noch nicht bereit”.

Das sind nur einige der Beispiele. Wenn man es möchte, wird man IMMER Gründe finden, weshalb es gerade jetzt zu dieser Zeit nicht passt, mit dem Klausuren schreiben anzufangen.

Das Schreiben einer Klausur ist immer eine ganz bewusste Entscheidung. Man muss sich bewusst entscheiden, eine Klausur zu schreiben, die Klausur heraussuchen und Zeit einplanen. Verabschiede dich direkt von dem Gedanken, dass du dich jemals bereit fühlen wirst. Es wird immer Dinge geben, die du nicht perfekt kannst. Das, genau DAS ist die Herausforderung bei Examensklausuren. Sich dem Unbekanntem und seiner “Unwissenheit” stellen. Es wird immer etwas Neues auf dich zukommen in der Klausur, in der du eigene Lösungen entwickeln musst und wirst.

Es gibt kein “nächste Woche”. Es gibt nur das JETZT. Du wirst JETZT und jeden Tag dein Bestes geben. Nur so sorgst du auch dafür, dass deine Träume in Erfüllung gehen.

2. Klausur begonnen, aber nicht fertiggestellt? 😣

“Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die Scheitern” – Henry Ford

Hat man sich dann einmal überwunden anzufangen, passiert oft Folgendes:

Du bist hochmotiviert. Sitzt im dem Klausurraum oder zu Hause an deinem Schreibtisch. Liest den Sachverhalt oder den Aktenauszug und denkst:

→ „Oh Gott, ich habe keine Ahnung, wie ich da herangehen soll!“.

→ “Mist, das Rechtsgebiet habe ich noch nicht gelernt oder wiederholt!”

→ “Ich finde keinen Ansatzpunkt…”

→ “Das kann ich eh nicht…”

Vielleicht gibst Du direkt auf. Vielleicht fängst du an, die Klausur zu lösen, formulierst sie aber nicht aus. Oder du kommst zu keiner stringenten Lösung, weil du während der Erstellung der Lösungsskizze Selbstzweifel hast, die dir die Entscheidung, welchen Weg du in der Klausur einschlägst, erschweren. Vielleicht denkst du auch, dass dein Lösungsweg “sowieso falsch” sei und die Motivation, die Klausur auch auszuformulieren, ist dahin. 🤷🏻‍♀️

So oder so: Du bist damit nicht allein. Der Großteil der angehenden Jurist:innen erlebt solche Situationen. Vielleicht redet nicht jeder offen darüber, aber die meisten haben genau die gleichen Selbstzweifel wie du und genau die gleichen Probleme, eine Klausur zu schreiben. Vielleicht denkst du jetzt „Es hilft mir nicht, wenn es anderen auch so geht, denn im Examen muss ich die Klausur vernünftig lösen“.

Das ist richtig. Dennoch hilft es manchmal, sich bewusst zu machen, dass man damit nicht allein ist. Dass man nicht die einzige Person ist, die dieses Problem nicht versteht oder Schwierigkeiten mit der Lösung einer Klausur hat. Denn oft denkt man in solchen Situationen, man sei „schlechter oder dümmer“ als alle anderen. So ist es aber nicht. Es ist allein die Psyche 🤯*, die dir einen Streich spielt und dich von neuen Herausforderungen und Unbekanntem fernzuhalten versucht. Du kannst den anderen Personen, die vielleicht neben dir oder vor dir sitzen nicht in den Kopf schauen. Vielleicht fangen andere sofort an zu schreiben oder sehen ruhig oder gelassen aus. So ist es aber in der Regel nicht. Die Jurist:innen, die scheinbar ALLES wissen, haben ebenfalls Schwachstellen oder bereiten sich extrem gut auf die entsprechende Einheit vor. Du bist nicht schlechter oder dümmer als andere angehenden Jurist:innen. Du musst und wirst nur lernen, häufiger aus deiner Komfortzone herauszutreten und dich neuen Dingen, insbesondere dem Klausurschreiben, zu stellen. 🤺

Wie ist das Gefühl „danach“? 😖

Du hast die Klausur nicht geschrieben, wie du es dir vorgenommen hast. Du hast die Klausur nicht fertiggestellt oder nicht abgegeben oder direkt aufgegeben. Es fühlt sich schrecklich an. Man fühlt sich, wie ein “Versager”, ein “Nichtskönner” und denkt vielleicht:

→ „Ich werde das Examen niemals schaffen.“

→ “Ich habe es schon wieder nicht geschafft, zu tun, was ich mir vorgenommen habe.”

→ “Ich habe mich erneut selbst beschummelt, da ich wieder nur mit Hilfsmitteln die Klausur schreiben konnte.”

→ “Ich schäme mich einfach, dass ich das im Gegensatz zu anderen nicht schaffe.”

Streiche diese Gedanken direkt aus deinem Kopf. Ich gebe dir ein paar Tipps an die Hand, mit denen du an deiner Technik für das Schreiben von Klausuren und an deiner psychischen Verfassung arbeiten kannst. Denn wer zeigt einem, wie man eine gute Lösungsskizze erstellt? Wie man taktisch an eine Klausur geht? Wie man seine Ängste überwinden kann? Wie man zu einem selbstbewussten Klausurschreiber wird? NIEMAND. Es wird einfach von einem erwartet, dass man nach jahrelanger “Geißelung” psychisch auf dem Höchststand ist und diese Dinge einfach „kann“. Nun genug von dem Vorgeplenkel. Hier die wichtigsten Tipps und Strategien, wie du zu einem selbstbewussten Klausurenschreiber wirst.

IV. So kannst du dich überwinden und Klausuren fertigstellen 👍🏼

Klausuren schreiben ist eine Fertigkeit, eine Fähigkeit, die man erlernen muss und auch erlernen kann.

Hast du schon mal jemanden gesehen, der die coolsten Tricks mit einem Springseil macht und warst beeindruckt und gedacht: „Das könnte ich nie!“. Oder: „Das würde ich auch gern können!“. Glaubst du, diese Person hat sich ein Springseil gekauft und konnte all diese Dinge beim ersten Versuch? Nein. Beim Erlernen einer jeden Fähigkeit bedarf es der Übung. Sehr viel Übung, damit diese Person all diese Tricks automatisiert hatte.

Genauso ist es mit dem Klausuren schreiben. Es ist eine Fertigkeit. Du wirst zu Beginn niemals “perfekt” sein. Das ist niemand. Deshalb solltest du das auch nicht von dir selbst erwarten. Gehe die folgenden Punkte in Ruhe durch. Nimm dir ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken. Mache dir Notizen. Trage dir diese Dinge in dem Klausurtracker von StudyStunner (1.Stex und 2. Stex) ein und gehe einige deiner Notizen vor jeder Klausur erneut durch. Einige der hieraus folgenden Erkenntnisse können sehr wichtig sein:

1. Know und note your why? 🗒️

Mache dir dein “Warum” klar. Wieso musst und willst du JETZT mit dem Schreiben von Klausuren beginnen? Warum ist es (dir) wichtig? Warum hältst du es für erforderlich? Ist es wichtig für dein Wunschergebnis? Für deinen Traumberuf?

✍🏼 Notiere dein “Warum”.

2. Mache dir bewusst, dass deine Ängste oft nicht begründet sind ☠️

Was passiert, wenn du eine “schlechte” Übungsklausur schreibst, die deinen Erwartungen nicht genügt? NICHTS. Dir wird kein Leid angetan. Es ist nicht deine Examensnote. Es wird nichts dramatisches passieren, außer, dass du immens dazulernen kannst und stolz auf dich sein kannst, dass du durchgehalten hast. Die Angst vor dem Schreiben einer Übungsklausur ist zumeist “schlimmer”, als das Schreiben selbst. Die Angst vorher ist meist schlimmer, als die Korrektur zu erhalten. Mache dir bewusst, dass sich hier sehr viel in deinen Gedanken abspielt. Dass viele Ängste hier entstehen. Oft stellt man nämlich in der realen Situation fest: “So schlimm war es nicht.”; “Es hat sich nicht so schrecklich angefühlt, wie ich dachte.”; “Ich weiß gar nicht so genau, wovor ich solche Angst hatte.”

Mache dir bewusst, dass dein Korrektor zig Klausuren lesen wird, und dir und deiner Klausur nicht so viel Aufmerksamkeit widmen wird, wie du es vielleicht denkst. Dein Korrektor wird nicht über dich nachdenken. Allein du denkst, er würde schlecht über dich denken. Das ist eine Projektion deiner eigenen Gefühle. Für deinen Korrektor oder deine Korrektorin ist es aber “nur eine Klausur”, die er oder sie “eben schnell” durchgeht. Es kann dir völlig egal sein, was andere möglicherweise denken könnten. Denn DU GEHST DEINE SCHWÄCHEN AN. Es geht nur um dich und dass du dich von Tag zu Tag verbesserst. Du stellst dich deinen Ängsten und Schwächen und bist damit anderen bereits um Einiges voraus.

✍🏼 Notiere dir, dass und warum deine Ängste oft nicht begründet sind.

3. Mache dir bewusst, dass Fehler der notwendige Schritt zu deinem Erfolg im Examen sind 🙅🏻‍♀️

Mache dir bewusst, dass jeder Fehler, jede schlechte Klausur, die du jetzt schreibst, dich einen kleinen Schritt näher zu deinem Traum führt. Rechne damit, Fehler zu machen. Je schlechter die Klausuren zu Beginn ausfallen, desto “besser”. Denn dann hast du Material mit dem du arbeiten kannst. Du kannst kannst dich verbessern. Du kannst zum Experten werden. Denn ein Experte derjenige, der auf einem speziellen Gebiet alle Fehler gemacht hat, die man machen kann. Erinnere dich an diese Dinge, wenn du erneut Angst verspürst, nicht perfekt zu sein. Jeder Fehler ist notwendig für deine gute Examensnote. Jeder Fehler, den du in der Klausur machst, wird die in Erinnerung bleiben, wenn du die Klausuren vernünftig nacharbeitest. Du wirst diese Fehler nicht wiederholen und dich von Klausur zu Klausur steigern!! Fehler bedeuten nicht etwa “Versagen”, sondern Erfolg! FEHLER IN DER ÜBUNGSPHASE SIND DAS A UND O für ein gutes Examen.

4. Was wäre, wenn nicht? ❎

Denke ein Mal darüber nach, was passieren würde, wenn du weiter machst, wie bisher? Was wäre, wenn du weiterhin keine Klausuren schreibst? Was wäre, wenn du weiterhin Klausuren mit Hilfsmitteln schreibst? Was wäre, wenn du dich selbst weiterhin beschummelst? Was wäre, wenn du immer weißt, dass du mehr gekonnt hättest? Was wäre, wenn du wüsstest, dass du dich hast von Angst leiten lassen? Was wäre, wenn du später zurückblickst und wünschst, du hättest früher mit dem Schreiben von Klausuren begonnen?

WAS WÄRE, WENN DU NICHT BEGINNEN WÜRDEST?

5. Was wäre, wenn? ⭐

Überlege dir dein “was wäre, wenn”-Szenario. Was würde passieren, wenn du ab nächste Woche mit dem Schreiben von Klausuren beginnt. Was wäre, wenn du endlich tust, was du planst? Was wäre, wenn du unglaublich stolz bist, wenn du endlich tust, was du dir so lang vorgenommen hast? Was wäre, wenn du vielleicht zu Beginn ein paar Fehler machst? Was wäre, wenn du Erfolge verzeichnen kannst? Was wäre, wenn du immer besser wirst? Was wäre, wenn du Klausur-Muster erkennst? Was wäre, wenn du eine vernünftige Klausurtaktik hast? Was wäre, wenn du immer selbstbewusster wirst? Was wäre, wenn du jede Klausur bis zum Ende durchziehen kannst? Was wäre, wenn du dich nicht mehr beirren lässt? Was wäre, wenn du ein Experte im Schreiben von Klausuren wirst? Was wäre, wenn all die Fehler in vorherigen Klausuren dazu führen, dass du deine Wunschnote erreichst? Was wäre, wenn du zurückblickst und weißt, dass du dein Bestes gegeben hast? Was wäre, wenn du andere inspirieren kannst, ebenfalls mit dem Schreiben von Klausuren zu beginnen? Was wäre, wenn du andere inspirieren kannst, zu ihren Fehlern zu stehen? Was wäre, wenn du endlich dein bestes Selbst bist???????

WAS WÄRE, WENN?????

6. Suche dir Zitate heraus oder Dinge, die du zu dir selbst sagen möchtest. 💬

Wie wird es sich anfühlen, wenn du die Klausur tatsächlich geschrieben hast? Wie WILLST du dich fühlen? Was würde dein künftiges Ich dir raten in einer Situation, in der du schummeln oder aufgeben willst. Notiere dir hierzu 3 Sätze und lege sie dir in der nächsten Klausursitiuation bereit. Wenn du aufgeben möchtest, schau sie dir an. Rufe dir in erinnerung, wer du sein willst und wie du dich fühlen möchtest.

Hier ein paar Beispiele:

  • “Erfolg repräsentiert 1% ihrer Arbeit, die sich aus 99% ergibt, die als Misserfolg bezeichnet werden.” (Soichiro Honda)
  • “Failure is not the opposite of succes, it’s part of it”
  • “Gewinner haben keine Angst zu verlieren. Verlierer schon. Misserfolge sind Teil des Erfolgsprozesses. Wer Misserfolge vermeidet, vermeidet den Erfolg. (Robert T. Kiyosaki)
  • “Sei groß genug, um zu deinen Fehlern zu stehen, klug genug, um von ihnen zu profitieren und stark genug, um sie zu korriegieren.” (John C. Maxwell)
  • “Ich bin nicht gescheitert. Ich hsbe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.” (Chinesisches Sprichwort)
  • “Erfolg ist die Fähigkeit, von Misserfolg zu Misserfolg zu gehen, ohne den Enthuisiasmus zu verlieren.” (Winston Churchill)
  • “Den größten Fehler, den du im Leben machen kannst, ist die permanente Angst, einen Fehler zu machen.” (Elbert Hubbart)

7. Kontroll-Budy 👭

Suche dir einen Kontroll-Budy. Berichte dieser Person, an welchen Tagen du Klausuren schreiben möchtest. Gib dieser Person ein ehrliches und aufrichtiges Update, ob du die Klausur ohne Hilfsmittel ausformuliert hast. Hier ist es wichtig, dass du absolut ehrlich bist. Ermutigt euch gegenseitig. Nutzt dafür die StudyStunner Academy Community und stärkt einander den Rücken.

8. Belohne dich selbst 🍬

Sorge für eine Belohnung. Denke ein paar Minuten darüber nach, was du dir nur gelegentlich und “ausnahmsweise” gönnst. Vielleicht ist es eine Aktivität oder eine kleine Süßigkeit oder eine andere Kleinigkeit. Überlege dir eine kleine Sache, mit der du dich belohnst, wenn du die Klausur ohne Hilfsmittel geschrieben hast. Sei ehrlich zu dir selbst und gewähre dir diese Belohnung nur, wenn du die Klausur auch ohne Hilfsmittel geschrieben hast.

9. Klausurplanung 🗓️

Plane deine Klausuren fest in deinem Alltag ein. Überlege dir, wie viele Klausuren du in einem Monat schreiben willst. Wie viele Klausuren du in der Woche schreiben möchtest. Plane dir feste Klausurtage ein. Überlege dir genau, von wann bis wann du die Klausuren schreiben willst. Trage dir diesen festen Termin in den Kalender ein. Mache den Termin zu einem Fixpunkt, der nicht zu verschieben und an dem nicht zu rütteln ist. Teile deinem/r Partner/in, deinen Freunden und deiner Familie mit, dass du in dieser Zeit nicht zu erreichen bist.

10. Positive Trigger am Vorabend ✅

Stelle dir am Abend vor der Übungsklausur folgende Fragen:

  • Warum will ich diese Klausur morgen schreiben?
  • Was bringt mir das?
  • Wieso ist es wichtig?
  • Was würde eine Person tun, die die Examensnote erreicht, die ich erreichen möchte?
  • Was würde Isabelle 😊 mir sagen?

Notiere dir wenn möglich die Antworten zu diesen Fragen und lege sie dir auf deinen Schreibtisch. Lies dir deine Fragen und Antworten vor Klausurbeginn erneut durch.

11. Vermeide Schummel-Trigger 💣

Was meine ich damit? Vielleicht gehörst du zu den Personen, die es zwar schaffen, sich zum Klausuren schreiben zu überwinden, diese aber nur mit Hilfsmittel schreiben können.

Mache dir bewusst: Du wirst in den Examensklausuren allein sitzen. Dort ist kein Lehrbuch, kein Handy oder ein anderes Hilfsmittel vorhanden, das dir helfen könnte. Du musst lernen, genau mit dieser Situation zurecht zu kommen und den Kopf über Wasser zu halten, wenn du das Gefühl bekommst, an einer Stelle nicht weiter zu kommen.

Eliminiere also deine persönlichen Schummel-Trigger:

  • Verlege dein Handy an einen anderen Ort.
  • Stelle das Internet für deine Klausurzeit ab.
  • Lege dir nur das auf den Tisch, was auch in der Examensklausur gestattet sein wird. Der Rest wird außerhalb deiner Reichweite aufbewahrt.
  • Sofern dir die Lösung der Klausur bereits zur Verfügung steht, drucke sie nicht aus. Beseitige sämtliche Zugriffsmöglichkeiten auf die Musterlösung.

12. Wähle deinen Sitzplatz aus 🪑

Es kann auch helfen, wenn du einen gesonderten, speziellen Klausur-Platz einrichtest. Schreibst du die Klausuren in der Universität oder im Gerichtsgebäude, so ist das optimal. Dann hast du einen separaten Ort, an dem du deine Klausuren verfasst und wirst diesen Ort auch damit assoziieren. Wenn du Klausuren zu Hause schreibst, überlege dir, ob du die Klausuren nicht am Schreibtisch, sondern am Küchentisch oder in einem anderen Raum schreiben kannst. So stellst du dich auch vom Kopf her darauf ein “Jetzt schreibe ich eine Klausur”.

13. Visualisierungsübung 👁️

Nutze eine Visualisierung, bevor du mit der Klausur beginnst:

  1. Setze dich bequem auf deinen Stuhl.

  2. Schließe die Augen.

  3. Atme tief, langsam und ruhig.

  4. Stelle dir vor, wie du die Klausur abgibst.

    Wie ist die Situation? Scannst du die Lösung ein und verschickst sie? Gibst du die Klausur am Pult des Vorlesungssaals ab? Oder vielleicht in einem AG-Raum im Gericht?

    Stelle dir die Situation so genau wie möglich vor

  5. Stell dir vor, wie du mir (oder einer anderen Person) berichten kannst, dass du die Klausur geschrieben hast. Selbständig und ohne Hilfsmittel.

  6. Stelle dir genau vor, wie sich das anfühlen wird: Der Stolz, das Glücksgefühl. Die wohlige Erschöpfung nach einer 5-Stunden Klausur.

Nimm dir hierfür 1-2 Minuten Zeit. Das wird dich darauf “primen”, die Klausur auch tatsächlich zu schreiben. Denn du WILLST dich so fühlen. Du WILLST mir oder deinem Kontroll-Buddy davon berichten können.

14. Die 10-Minuten-Regel 🕙

Wenn du aufgeben willst, wende die 10-Minuten-Regel an: Wenn du an einer Stelle feststeckst, schau auf die Uhr und sage dir: Ich halte 10 Minuten durch. Ich versuche weitere 10 Minuten eine Lösung zu finden. Mache dir klar: Es geht nur darum, WEITER zu kommen, nicht darum, die perfekte Lösung zu erwischen. Sage dir, dass wenn du nach den 10 Minuten gar keinen Ansatz findest, du immer noch aufgeben kannst. 💪🏼

In den meisten Fällen reicht dieser kleine Trick aus, um die Klausur letztlich fertigzustellen. Überliste dich selbst und sorge dafür, dass du durchhältst.

V. Das wird passieren, wenn der Knoten geplatzt ist!! 🤩


Vielleicht weißt du es eigentlich schon. Aber ich möchte es dir hier noch einmal vor Augen führen. Du wirst dich GROßARTIG fühlen, wenn du es endlich schaffst, regelmäßig Klausuren zu schreiben. 🥳

Du wirst unfassbar stolz auf dich sein, dass du dich endlich dem gestellt hast, vor dem du so viel Angst hattest. Du wirst feststellen, dass es gar nicht so schlimm ist, wie du gedacht hast. Du wirst feststellen, dass es Spaß macht, seine Fehler zu analysieren und sich von Mal zu Mal zu verbessern. Seine Fehler nach und nach auszumerzen. Zu einem Experten zu werden. Du wirst automatisch mehr Selbstbewusstsein entwickeln, weil du genau weißt, dass du das WICHTIGSTE anpackst, was für ein gutes Examen erforderlich ist. Du wirst dich unglaublich motiviert fühlen, weiter zu machen. Auch ich werde weiter dafür kämpfen, dass wir Jurist:innen die Einstellung zu Fehlern verändern. Du wirst lernen, dich über Fehler zu freuen, die du jetzt machst. Du wirst dich auf die Korrektur von Klausuren freuen, weil du daraus lernen kannst und sehen kannst, welche Fehler du nicht wiederholt hast. Du wirst Respekt vor dir selbst haben und du wirst sicher sein, dass du alles Nötige tust, um ein gutes Examen zu schreiben. Dass du dein ABSOLUT BESTES GIBST! FÜR DICH!

Ich freue mich darauf, dich bei diesem Weg zu begleiten und dich daran zu erinnern, dass Fehler großartig sind.

VI. Packe das Thema gemeinsam mit anderen an


Wenn du das Thema Klausuren und vor allem Klausurtaktik anpacken möchtest, dann schau dir doch gerne dazu den Tageskurs von StudyStunner® an. Du lernst in diesem Kurs ein neues System zur Klausurbearbeitung und vor allem wie du deine Klausursachverhalte erschöpfend auswertest, wie man eine effektive Lösungsskizze erstellt und worauf es bei der Reinschrift ankommt, wenn man überzeugen möchte.

Ich würde mich freuen, wenn ich dich in dem nächsten Kurs dabei habe!

Hier geht’s zum Kurs: Klausurtaktik für das erste Staatsexamen

Hier geht’s zum Kurs: Klausurtaktik für das zweite Staatsexamen

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